Und da ist er wieder!


Anthony Therrien - na wer weiß, wer das ist? 5,4,3,2,1... CORBO! Wer war damals dabei? Und wer hat's genauso geliebt wie ich?
Als ich das las habe ich mich sehr gefreut, denn viele Filme haben mich überzeugt, aber wenige Filme haben mich so sehr und auf ganzer Linie überzeugt wie "Corbo"!
"Les faux tatouages" ist anders als "Corbo", ganz anders. Nur dieser gute, gute Hauptdarsteller ist wieder dabei und er spielt mit einer Brillianz in dieser Low-Budget Produktion von Pascal Plante.

Mag und Théo treffen sich nach einem Metal-Rock-Konzert in einer Bar und ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich eine wunderbar leichte Romanze. In seiner Zeit mit Mag blüht Théo auf und das wird auf so eine schöne und verträumte Art und Weise umgesetzt. In den Momenten, die Théo mit Mag und auch mit ihrer Schwester Safia verbringt, ist alles in rosa und lila getaucht. Die Kreide, die Wände, das Fake-Tatoo. Alles ist wie eine erste Frühlingsbrise die durch sein Leben zieht. Doch dann kommt immer wieder der Winter, wie eine schwarze Wand, alles ist grau in grau in schwarz. Diese Farben regieren in seinem zuhause und die Last der Vergangenheit wiegt in diesen Momenten schwer auf Théo's Schultern.


Farben spielen in diesem Werk von Pascal Plante also eine entscheidende Rolle. Mir ist, beim Schauen dieses Films, wieder einmal klar geworden, welche Mittel Regisseuren zur Verfügung stehen um die Wirkung ihres Filmes entscheidend zu beeinflussen. Sowohl Ton als auch Farbe sind Mittel, die immer eingesetzt werden und die, im besten Fall, gut durchdacht sind! Was vielleicht einfach scheint ist eine unglaubliche Kunst, vor der ich die höchste Achtung habe!
Beim Q&A verrät der Regisseur dann auch, dass der laute, beeindruckende Anfang eines Konzerts bewusst gewählt wurde. Und dies dem Team die Möglichkeit gab danach ganz bewusst andere, ruhigere Musik einzusetzen. Wie z.B. das französische Lied: "Sèche tes pleurs".

Ich habe mich wahnsinnig gefreut diesen Film auf der Berlinale zu sehen und hoffe sehr, dass dieses wunderbare Filmteam und ihr toller Film viel, viel Aufmerksamkeit bekommen! Denn dieser Film passt zu unser aller Leben, jeder war schonmal verliebt, oder sollte es hoffentlich gewesen sein, wie Pascal Plante beim Q&A bemerkt. Und wir denken an die Momente und die Personen die für uns, ganz persönlich, mit diesem Gefühl verbunden sind. Das macht "Les faux tatouages" unter anderem für mich aus, also: "give some love" und schaut diesen wunderbaren Film! Lasst euch, wenn nochmal möglich, von diesen wunderbar scheinenden Menschen, die hinter diesem Film stecken und taucht ein, in ein paar Tage in Montreal!

22.02.2018, Mia

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